Klimaschutz: Die Weinbranche zeigt Verantwortung

Kompensation der unvermeidbaren Treibhausgas-Emissionen ist die beste Lösung

Eine der Hauptursachen für den Klimawandel sind Treibhausgase, die bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen freigesetzt werden. Der auf der Klimakonferenz 2016 in Marrakesch verabschiedete „Klimaschutzplan 2050“ sieht vor, dass Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts weitgehend ohne Treibhausgas-Emissionen wirtschaften muss. Ausgehend von einem Treibhausgasausstoß von 1.250 Mio. t CO2-Äquivalente im Jahr 1990 bedeutet dies eine Reduktion auf 60 Mio. t CO2-Äq. Von 1990 bis 2014 wurden die Emissionen tatsächlich um 27% vermindert. Deutschland ist auf dem richtigen Weg. Zur Erreichung des herausfordernden Zieles wurden Handlungsschwerpunkte in den fünf Bereichen Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft festgelegt. Die größten absoluten Einsparungen muss die Energiewirtschaft mit einer Reduktion um 367 Mio. t CO2-Äq. gegenüber 1990 erbringen. In der Landwirtschaft stammen die Emissionen aus der Tierhaltung, der Düngung sowie aus dem Kraftstoffverbrauch und dem allgemeinen Geschäftsbetrieb. Große Einsparpotentiale werden in der Düngerwirtschaft gesehen.

klimaschutz-2050Die Weinbranche leistet freiwillig ihren Beitrag Das DINE unterstützt die Weinbranche beim Klimaschutz. Bereits Anfang des Jahres 2016 konnte das Pfälzer Weingut Alfons Hormuth als erstes klimaneutrale Weingut in Deutschland ausgezeichnet werden. Ende des Jahres erhielt das Staatsweingut in Meersburg als erstes in Baden-Württemberg das Zertifikat „Klimaneutrales Weingut“.„Das Staatsweingut Meersburg trägt dazu bei, die gesteckten Nachhaltigkeitsziele des Landes zu erreichen. Der heute erreichte Meilenstein zeigt unseren konsequenten Einsatz für den Klimaschutz“, sagte Ministerialdirektor Jörg Krauss bei der Urkundenübergabe.

Klimaneutrales Weingut, ist das nicht Greenwashing? Am Anfang steht der Wille, also die Verantwortung für unsere Zukunft. Zunächst müssen Tatsachen geschaffen werden. Das bedeutet viel Arbeit, denn die gesamten Prozessschritte der Weinherstellung – vom Pflanzen der Reben über den Weinbau, den Ausbau des Weines bis zur Vermarktung, also von der Rebe bis ins Regal – sind zu beschreiben. Danach werden die Treibhausgas-Emissionen berechnet. Als Basisdaten dienen der Verbrauch von Treibstoff, Strom, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Verpackungsmaterialien, Papier, Abfälle und Wasser. Diese Daten sind messbare Zahlen, die eine gewisse Transparenz über die Treibhausgas-Emissionen schaffen. Der CO2-Fußabdruck gilt als Werkzeug auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Weinbau.

Jetzt ist es sinnvoll eine Strategie abzuleiten, um die Emissionen zukünftig zu reduzieren. Trotz aller Anstrengungen ist eine Produktion ohne Treibhausgasausstoß nie möglich. Der Ausgleich von nicht vermeidbaren Treibhausgas-Emissionen durch glaubwürdige Klimaschutzprojekte ist der beste Beitrag zum Klimaschutz. Von Greenwashing kann keine Rede sein.

Das DINE begleitet Unternehmen beim Klimaschutz.

Die ersten klimaneutralen Weingüter weltweit
Jahr Land Weingut
2005 Neuseeland Grove mill, Kaimira Wines
2006 Australien Cullen Wines
2007 Südafrika Backsberg
2007 Frankreich Vignobles Lacombe
2007 Kalifornien Parducci Wine Cellars
2007 Kanada Tinhorn Creek
2009 Chile Nuevo Mundo
2009 Österreich Stift Kloster Neuburg
2011 Spanien Eccoci, Campo Viejo
2011 Italien Castello Monte Vibiano Vecchio
2016 Deutschland Alfons Hormuth, Staatsweingut Meersburg

 
Verantwortung kann jeder übernehmen. Der „Berliner Appell klimaneutral handeln“fordert: Machen Sie mit ! Handeln Sie als souveräne/r Bürger/in klimaneutral – schon jetzt, freiwillig, beispielgebend, wegweisend!