EU will Anbau gentechnisch veränderter Rebsorten erleichtern
Es tut sich was in der Rebenzüchtung. Vor 64 Jahren wurde im Institut für Rebenzüchtung am Geilweilerhof eine robuste Rebsorte aus Bacchus und Seyval Blanc gekreuzt. Der Sortenschutz für diese Kreuzung – Calardis Musqué – wurde im April dieses Jahres vom Bundessortenamt verliehen.
Manchmal dauert die Züchtung etwas länger als 25 Jahre. Aber das kann sich nun ändern.
Die EU-Kommission hat Anfang Juli Änderungen im Umgang mit Gentechnik bei der Pflanzenzüchtung vorgelegt. Wichtige Bedingungen sind die Unterstützung der EU-Ziele in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima und Biodiversität. Als weiteres Kriterium dürfen nur eigene Gene der jeweiligen Nutzpflanzen zum Einsatz kommen, keine artfremden Gene wie bislang. Möglich wird dies durch die relativ neue Methode der Gentechnik, dem CRISPR-Cas9 Verfahren.
CRISPR ermöglicht es, die für die Resistenz gegen Pilzkrankheiten verantwortlichen Gene – und nur sie – aus dem Erbgut der Rebe auszuschneiden und sie wie beim Copy-and-Paste-Verfahren in die klassischen Rebsorten einzufügen. Die Bedingungen dafür sind am Julius Kühn-Institut (JKI) bereits etabliert. Die dort gezüchteten pilzwiderstandsfähigen Rebsorten enthalten mehrere Resistenzgene, benötigen daher nur noch sehr wenig Pflanzenschutzbehandlungen. Damit gehen sie heute schon über die Anforderungen der EU weit hinaus, die Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Wird die neue Technik genehmigt, dann können die Resistenzgene auch in die klassischen Rebsorten übertragen werden. Der Weinbau wird aufblühen. Der Beitrag zum Klimaschutz ist enorm.
09.Juli 2023
Digitalisierung von FairChoice
Der Begriff der Digitalisierung beschreibt sowohl den Prozess, der Informationen in maschinenlesbare Daten umsetzt und speichert, als auch die Vorgänge der Datenverarbeitung, -übermittlung und -kombination. Auf diese Weise sollen Prozesse beschleunigt und erleichtert werden.
Im neuen EIP-Agri Projekt KliDiNA „Klima, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ wird 2023 bis 2024 ein Softwaretool entwickelt, das die Dateneingabe für eine Prüfung der Nachhaltigkeitskriterien nach FairChoice-Richtlinien ermöglicht. Das dabei erstellte digitale Nachhaltigkeitsmanagementsystem schafft nicht nur Transparenz für Produzenten und Verbraucher, sondern auch Erleichterung für die Betriebe und die Auditoren.
Ausführliche Informationen sind auf der Seite der Hochschule Heilbronn zu lesen.
04. April 2023
Wasserstoff H2 im Weinberg
In Frankreich wird der weltweit erste rein mit Wasserstoff angetriebene Weingartentraktor dieses Jahr erprobt. Der von der EXEL Industries Gruppe, einem französischer Familienkonzern, entwickelte Traktor TRAXX Concept H2 ist die Innovation für einen nachhaltigen Weinbau.
Der autonome Traktor ist mit einer Brennstoffzelle und Hochleistungsbatterien ausgestattet. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt und diese wiederum in der Batterie gespeichert. Dank dieser beeindruckenden Technik kann das TRAXX Concept H2 bis zu 12 Stunden am Stück betrieben werden.Völlig emissionsfrei und damit klimaschonend.
Kleinere Unternehmen werden sich dieses Gerät wahrscheinlich nicht leisten können.Doch gemeinsam sind wir stark. Diese Idee einer gemeinsamen Nutzung wie z.B. im Maschinenring oder Spritzgemeinschaft, ist die nachhaltige Lösung.
12.April 2023
Kampfansage
So lautet der Titel im ddw vom12.04.23. Es geht um den Widerspruch gegen die Zulassung von fünf Pflanzenschutzmitteln – ein Insektizid und vier Herbizide. Foodwatch und die Deutsche Umwelthilfe beabsichtigen 5 Pflanzenschutzmittel mit schädlichen Umweltauswirkungen vom Markt zu nehmen. Konkret gehen die Organisationen gegen die Herbizide Gardo Gold, Roundup Powerflex, Tactic und Elipris sowie gegen das Insektizid Sherpa Duo vor.
Der Weinbau ist jedoch nur schwach betroffen. Außer Roudup Powerflex sind keine der beanstandeten Mittel im Weinbau zugelassen. Roundup wird nur noch selten eingesetzt. Im ökologischen und nachhaltigen Weinbau wird dieses Herbizid nicht benötigt.
14.April 2023