Unsere derzeitigen Konsum- und Produktionsmuster sind mit vielfältigen Herausforderungen für Mensch und Umwelt verbunden. FairChoice fördert nachhaltiges Wirtschaften und zeichnet Produkte aus, die nach sozial fairen, ökonomisch tragfähigen und ökologisch verträglichen Gesichtspunkten hergestellt werden. FairChoice steht damit für verantwortungsvollen Genuss und eine lebenswerte Zukunft.
Das Siegel für kontrolliert nachhaltigen Genuss!
FairChoice
– Wofür stehen wir? –
Wissenschaftlich fundiert
FairChoice ist ein etabliertes Siegel für eine kontrolliert nachhaltige Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse – entwickelt von Wissenschaftler*innen des gemeinnützigen Deutschen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (DINE e.V.) an der Hochschule Heilbronn. Fokus ist derzeit die deutsche Weinbranche.
Ganzheitlich nachhaltig
FairChoice berücksichtigt alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichermaßen: Ökologie, Soziales und Ökonomie. Das Siegel konzentriert sich damit nicht auf Teilaspekte, sondern verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz.
Transparent und unabhängig
Das FairChoice-Programm bewertet die betriebliche Nachhaltigkeit anhand definierter Kriterien und fördert eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Unabhängige externe Gutachter*innen überprüfen die teilnehmenden Betriebe regelmäßig. Das FairChoice-Siegel bietet Verbraucher*innen Orientierung für einen nachhaltigeren Konsum.
Das DINE e.V. wurde 2009 an der Hochschule Heilbronn gegründet mit der Aufgabe, Forschung und Bildung im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens zu betreiben und zu fördern. Die Entwicklung des FairChoice-Siegels wurde durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unterstützt. Bis Ende 2024 wird die Digitalisierung und Weiterentwicklung des FairChoice-Programms im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) gefördert.
Haben Sie Interesse an mehr Nachhaltigkeit für Ihren Betrieb? Wir begleiten Sie Schritt für Schritt bis zur Zertifizierung. Sprechen Sie uns gerne an.
– Was treibt uns an? –
An unserem Programm teilnehmende Betriebe handeln aus Überzeugung und verfolgen die nachstehenden Grundsätze und Werte in ihrer betrieblichen Praxis:
Ganzheitlich und zukunftsorientiert
- Wir verpflichten uns zu einer ökologisch verträglichen, sozial gerechten und wirtschaftlich tragfähigen Produktion und Vermarktung.
- Wir wirtschaften ganzheitlich nachhaltig und streben eine stetige Verbesserung unserer Prozesse an.
- Wir integrieren neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien zum Erhalt der Umwelt und dem Fortbestand unseres Betriebs.
- Wir analysieren mögliche Risiken, um unsere Zukunft proaktiv zu gestalten.
Ressourcenschonend und effizient
- Wir sorgen in unserem Betrieb für einen effizienten Einsatz von Energie und Materialien.
- Wir fördern erneuerbare Energien und reduzieren unsere Treibhausgasemissionen.
- Wir streben eine Minimierung unseres Wasserverbrauchs an.
- Wir schließen, wo immer möglich, Materialkreisläufe in unseren Produktionsprozessen.
Respektvoll und fördernd
- Wir integrieren unsere Mitarbeitenden aktiv und respektvoll in unsere Betriebskultur.
- Wir sind gegen Diskriminierung jeglicher Art und stehen für Chancengleichheit ein.
- Wir fördern unseren Nachwuchs und wertschätzen das Wissen älterer Mitarbeitender.
- Wir garantieren unseren Mitarbeitenden Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit und bieten bei Bedarf regelmäßige Weiterbildungen an.
- Wir übernehmen Verantwortung für unsere Mitarbeitenden im Umgang mit berufsbezogenen Gefahren und Gesundheitsrisiken.
Umweltbewusst und biodiversitätsfördernd
- Wir wirtschaften so naturnah wie möglich zum Schutz von Flora und Fauna. Dabei beschränken wir den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Einträge in das Grundwasser.
- Wir setzen möglichst auf natürliche Schädlingsregulierung durch präventive Maßnahmen.
- Wir bereichern die Kulturlandschaft durch artenreiche Begrünung, schonende Bearbeitung und ökologische Ausgleichsstrukturen.
- Wir erhalten die Bodenfruchtbarkeit, indem wir den Eintrag von Schadstoffen reduzieren, den Humusgehalt optimieren und Erosion sowie Verdichtung vorbeugen.
Engagiert und regional
- Wir engagieren uns für eine nachhaltige Entwicklung in der Region.
- Wir sehen uns als aktiven Teil der Gesellschaft und handeln gemeinwohlorientiert.
- Wir kaufen Dienstleistungen und Produkte möglichst regional und nachhaltig ein.
Sozial verantwortungsvoll und fair
- Wir schützen unsere Kinder, unterstützen ihre Entwicklung und schließen Kinderarbeit aus.
- Wir setzen uns gegen Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten ein.
- Wir verurteilen Zwangsarbeit und unterbinden jede Art von unfreiwilliger Arbeit für unseren Betrieb, auch durch beauftragte Lohnunternehmer.
- Wir erleichtern unseren Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
– Was sind unsere Anforderungen? –
Die Zertifizierung mit dem FairChoice-Siegel basiert auf aktuell 111 Kriterien, die unseren umfassenden Nachhaltigkeitsanspruch in den Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie abbilden. Diese wurden gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis erarbeitet, unter Berücksichtigung relevanter nationaler und internationaler Richtlinien und Standards mit Nachhaltigkeitsbezug.
Die Kriterien umfassen für den Weinbau folgende Bereiche:
Ökologie
- Gesamtbetriebliche Regelungen (CO2-Fußabdruck, Wasserbilanz, Energieversorgung)
- Weinberg Neuanlagen
- Technik im Weinberg
- Abfallvermeidung im Weinberg
- Bodenmanagement
- Düngemanagement
- Pflanzenschutz
- Biodiversität
- Kellerwirtschaft
- Abfall- und Umweltmanagement, Recycling und Wiederverwertung
Soziales
- Mitarbeitendenverantwortung
- Arbeitssicherheit
- Mitarbeitendenförderung
- Entlohnung und Leistungen
- Gesellschaftliches Engagement
- Gesetzeskonformität
- Handelsbeziehungen und Kommunikation
- Datenschutz
Ökonomie
- Unternehmensanalyse
- Unternehmensführung
- Risikomanagement
- Investitionen
- Vertriebsstrukturen
– Wer ist schon mit dabei? –
Zahlreiche Betriebe sind schon Teil der FairChoice-Familie – und es werden immer mehr!
Hier ein Überblick über bereits zertifizierte Unternehmen:
- Domdechant Werner’sches Weingut, Hochheim am Main
- Piwi Kollektiv, Eichstetten am Kaiserstuhl
- Schloss Wackerbarth, Radebeul
- Staatsweingut Meersburg, Meersburg
- Steinkauz-Streuobstwiesen-Projekt, Beilstein
- Stiftungsweingut Vereinigte Hospitien, Trier
- Wein- und Sekthaus Alois Kiefer, St. Martin
- Weingut Alfons Hormuth, St. Martin
- Weingut Andreas Laible, Durbach
- Weingut Balthasar-Ress, Eltville-Hattenheim
- Weingut Bernhard Ellwanger, Weinstadt-Großheppach
- Weingut Bernhard Huber, Malterdingen
- Weingut Burg Ravensburg, Östringen-Tiefenbach
- Weingut Christmann, Gimmeldingen
- Weingut Egon Schäffer, Volkach-Escherndorf
- Weingut Emrich-Schönleber, Monzingen
- Weingut Gunderloch, Nackenheim
- Weingut Gustavshof, Gau-Heppenheim
- Weingut Gutzler, Gundheim
- Weingut Heitlinger, Östringen-Tiefenbach
- Weingut Joachim Flick, Flörsheim am Main
- Weingut K. F. Groebe, Westhofen
- Weingut Kiefer, Eichstetten am Kaiserstuhl
- Weingut Kloster Eberbach, Eltville
- Weingut Knebel, Winningen
- Weingut Kranz, Ilbesheim
- Weingut Kruger-Rumpf, Münster-Sarmsheim
- Weingut Künstler, Hochheim am Main
- Weingut Peter Stolleis, Gimmeldingen-Mußbach
- Weingut Prinz von Hessen, Geisenheim-Johannisberg
- Weingut Robert Weil, Kiedrich
- Weingut Schloss Vollrads, Oestrich-Winkel
- Weingut Wohlgemuth-Schnürr, Gundersheim
- Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch Erben Thanisch, Bernkastel-Kues
– Werden Sie Teil der FairChoice-Familie! –
Das Thema Nachhaltigkeit liegt Ihnen am Herzen und Sie möchten Ihren Betrieb zertifizieren lassen? Es gibt ein ganzes Bündel guter Gründe, sich für FairChoice zu entscheiden – hier eine Auswahl.
Ihre Vorteile als zertifizierter Betrieb:
Hier können Sie sich direkt zum FairChoice-Programm via PDF-Dokument anmelden.
Sie möchten weitere Informationen zur FairChoice-Zertifizierung?
Nehmen Sie unverbindlich und kostenlos Kontakt zu uns auf!
– Sie fragen, wir antworten! –
Was bedeutet FairChoice?
FairChoice ist ein Gütesiegel für Produkte und Unternehmen und bedeutet ‘faire Wahl’. FairChoice vereint 111 Kriterien in den drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales zu einem modernen Nachhaltigkeitsstandard, der Nachhaltigkeit messbar und überprüfbar macht. Betriebe, die eine nachhaltigere Wirtschaftsweise anstreben, können bei unserem Programm mitmachen und sich durch unabhängige Gutachter*innen zertifizieren lassen.
Welchen Vorteil habe ich als Verbraucher*in, wenn ich Produkte mit dem FairChoice-Siegel kaufe?
Als Verbraucher*in können Sie sich darauf verlassen, mit dem Kauf dieses Produktes eine gute Wahl getroffen zu haben – für Mensch, Natur und Umwelt. Sie unterstützen gerechte Produktionsbedingungen und faire Preise, wodurch die langfristige Existenz der Erzeuger*innen gesichert wird. Zudem tragen mit FairChoice ausgezeichnete Produkte zum Schutz unserer Umwelt bei.
Sind FairChoice-zertifizierte Weine immer “bio”?
FairChoice ist kein Bio-Siegel, sondern bildet ein breites Nachhaltigkeitsverständnis ab. FairChoice-zertifizierte Betriebe berücksichtigen nicht nur ökologische, sondern auch soziale und ökonomische Faktoren. Viele Bio-Betriebe entscheiden sich daher ergänzend für das FairChoice Siegel, die Bio-Zertifizierung stellt aber keine Voraussetzung dar und die zugrundeliegenden Kriterien sind auch nicht deckungsgleich mit denen des FairChoice-Siegels. Auch viele konventionell wirtschaftende Betriebe nehmen am FairChoice-Programm teil, um ihren Betrieb nachhaltiger auszurichten.
Wer steht hinter dem FairChoice-Siegel?
Das Deutsche Institut für Nachhaltige Entwicklung (DINE e.V.) mit Sitz in Heilbronn – ein gemeinnütziger Verein, der 2009 von Wissenschaftler*innen der Hochschule Heilbronn gegründet wurde. Ziel des Vereins ist es, Forschung und Bildung im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens zu fördern und dazu beizutragen, dieses Leitbild in unserer Gesellschaft zu verankern.
Nach welchen Kriterien wird das FairChoice-Siegel vergeben?
Das FairChoice-Siegel wird auf Basis eines umfassenden Kriterienkatalogs vergeben, der aktuell aus 111 Einzelkriterien aus den Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie. Mehr Informationen zu den Kriterien für den Bereich Weinbau erhalten Sie hier.
Der FairChoice-Standard greift zahlreiche relevante nationale und internationale Richtlinien und Standards mit auf und wurde zuletzt 2023/2024 im Rahmen eines durch die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) geförderten Projektes allumfassend von einem Team aus Expert*innen, Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen überarbeitet und auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht.
Kann ich die einzelnen Kriterien auch online einsehen?
Die Bereiche, auf die sich unsere Kriterien für den Weinbau beziehen, können Sie hier einsehen. Betriebe erhalten den detaillierten Kriterienkatalog nach Anmeldung zum FairChoice-Programm. Aktuell arbeiten wir im Rahmen des EIP-Agri-Projekts KliDiNa („Transformationen im baden-württembergischen Weinbau: Klimawandel, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“) daran, unseren Zertifizierungsprozess zu digitalisieren und in diesem Zusammenhang auch unsere Kriterien interessierten Betrieben sowie der breiten Öffentlichkeit über eine Online-Plattform frei zugänglich zu machen. Dies wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
Wie wird die Einhaltung der FairChoice-Kriterien kontrolliert?
Um das FairChoice-Siegel nutzen zu dürfen, werden die teilnehmenden Betriebe in regelmäßigen Abständen durch unabhängige und akkreditierte Gutachter*innen überprüft. Die Begutachtung erfolgt durch Vor-Ort-Kontrollen im Rahmen von Betriebsaudits. Die Vergabe des FairChoice-Siegels durch das DINE e.V. erfolgt bei einem Erfüllungsgrad von mindestens 60 % über alle Kriterien hinweg (Ökologie, Soziales und Ökonomie), unter Einhaltung definierter KO-Kriterien. Eine Weiterentwicklung der Betriebe wird durch das FairChoice-System unterstützt, um den Erfüllungsgrad der Kriterien und damit die Nachhaltigkeitsleistung im Zeitverlauf kontinuierlich zu verbessern.
Was passiert, wenn ein Betrieb gegen die FairChoice-Kriterien verstößt?
Die Konsequenzen von Verstößen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Je nachdem kann eine Frist zur Behebung der Mängel eingeräumt und ein Bußgeld verhängt werden. Abhängig vom Grad der Schwere des Verstoßes kann das FairChoice-Zertifikat auch mit sofortiger Wirkung entzogen und die Siegelnutzung untersagt werden.
Ein anonymes Feedback zum FairChoice-Programm und teilnehmenden Betrieben ist jederzeit vertraulich unter hinweis@dine-heilbronn.de möglich.
Ich möchte meinen Betrieb FairChoice zertifizieren lassen – wie ist der Ablauf bis zur Zertifizierung?
Phase 1: Machen Sie sich mit den Eckdaten und Kosten der FairChoice-Zertifizierung vertraut und treten Sie für mehr Informationen oder bei Fragen mit uns in Kontakt.
Phase 2: Nach Anmeldung zum FairChoice-Programm erhalten Sie von uns alle Unterlagen zur Vorbereitung auf Ihre Zertifizierung. Sie stellen die erforderlichen Dokumente und Informationen zusammen und vereinbaren einen Audittermin mit einer/m zugelassenen Gutachter*in. Schon während dieser Phase sind Sie Mitglied unseres Nachhaltigkeitsnetzwerks und können sich hier aktiv einbringen.
Phase 3: Nach erfolgreicher Prüfung erhalten Sie das FairChoice-Zertifikat, welches Ihren Betrieb als kontrolliert nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen ausweist. Nun können Sie das FairChoice-Siegel in Ihrer Unternehmenskommunikation und auf Ihren Produkten nutzen. Zur Bestätigung der Zertifizierung finden regelmäßige Folgeaudits statt.
Ausblick: Derzeit digitalisieren wir unseren Zertifizierungsprozess und stellen hierfür künftig eine separate Online-Plattform zur Verfügung. Dies wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein.
Wie kann ich die Arbeit des Deutschen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (DINE e.V.) unterstützen?
Das Deutsche Institut für Nachhaltige Entwicklung e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Sie können unsere Tätigkeit finanziell im Rahmen einer Fördermitgliedschaft und/oder durch Spenden unterstützen, unabhängig von einer etwaigen Zertifizierung. Gerne senden wir Ihnen auf Wunsch weitere Informationen zu. Bitte nutzen Sie hierfür unser Kontaktformular.
Ihre Frage war nicht dabei oder Sie möchten mehr wissen? Wir sind gerne für Sie da.
– Wir sind gerne für Sie da –
DINE e.V.
an der Hochschule Heilbronn
Max-Planck-Str. 39 | 74081 Heilbronn